Redebedarf. Lunch-Talk des Ulmer Vereins
Montag, 3. Juli 2023, 13 bis 14 h
Queerness in den Kunstwissenschaften
Henry Kaap im Gespräch mit Autor:innen der Debattenbeiträge (Susanne Huber, Frida Nastold und Barbara Paul) in den kritischen berichten 2023
Mit dem Debattenthema 2023 "Queerness in den Kunstwissenschaften" reagieren die kritischen berichte auf vielfältige Impulse aus Gesellschaft und engagierter Kunstwissenschaft. Wie der erste Debattenbeitrag von Daniel Berndt und Susanne Huber aufzeigt, profitiert unsere Disziplin von den methodologischen Herausforderungen, die die Queer Studies aufwerfen. Die allein im Jahr 2022 verübten Gewalttaten und Morde an LGBTQIA+-Personen belegen gleichermaßen, dass queere Forderungen zivilgesellschaftliche Anliegen sind, die uns zwingen, die gesellschaftliche Verantwortung unseres Fachs zu hinterfragen und neu zu definieren. "Queerness als Gefühl der Verbundenheit, Solidarität und soziales Potential sollte dabei zum Ausgangspunkt einer (Zusammen-)Arbeit genutzt werden, um eine normativitäts- und diskriminierungskritische sowie antirassistische und dekolonisierende Haltung zur Grundlage in Forschung und Lehre zu machen." (Huber/Berndt 2023, kb 1.23, S. 76)
Dem Zoom-Meeting ohne Voranmeldung beitreten:
https://us06web.zoom.us/j/87059994371?pwd=dS9aZWNsb1Z2VHliZ2g4OXJMdEtuZz09
Meeting-ID: 870 5999 4371
Kenncode: 265194
kritische berichte Heft 2.2023
Architekturkonflikte
Das vorliegende Heft ist dem Konflikt in der Architektur gewidmet. Wir legen ihm ein Verständnis von Architektur zugrunde, das Planungen und Bauwerke an den wichtigsten – konflikthaften – Stationen betrachtet, an denen eine Fülle unterschiedlicher Akteur:innen beteiligt ist. Architektur und Denkmalpflege werden dadurch stärker in Politik-, Sozial- und Geschichtswissenschaften eingebettet und Kontroversen und Differenzproduktion forschungsleitend. Die AG Architekturkonflikt interessiert sich in historisch-quellenkritischer Perspektive für gebaute und ungebaute Architektur, öffentlichen Raum und Infrastrukturen sowie jene Narrative, Institutionen und Interaktionen, durch die sie dokumentiert werden.
Die diesjährige Debatte zum Thema Queerness in den Kunstwissenschaften wird von dem Beitrag «Queere Raumpraxis: Das Forum Queeres Archiv München als Gedächtnis- und Gefühlsspeicher» fortgesetzt.
Regina Heß, AG Architekturkonflikte | Architektur und Konflikt Editorial |
Luana Günthardt / Emilie Sauter | Die werbende Stadt. Zum Konflikt um die Lichtreklame in der Weimarer Republik |
Daniela Spiegel | Sulle colonni e gli archi. Die Autarkie-Debatte und ihre Auswirkungen auf die Architektur im faschistischen Italien |
Birgitte Sölch | Wand – Bild – Konflikt. Die öffentliche Seite der Architektur |
Vera Simone Bader | In der Ferne bauen. Von den Anfängen und der Entwicklung der DesignBuild-Lernmethode an Architekturschulen |
Regine Heß | Othering ausstellen. Rassifizierte Raumbildung auf großen Ausstellungen |
Maximilian Steverding | Parlament oder Parlamentarium. Das Europäische Parlament in der Repräsentationskrise |
Dennis Pohl / Carsten Ruhl | Brasília oder London? Regierungsarchitekturen zwischen Ordnung und Konflikt |
Dietrich Erben | Kommunikations- und Normenkonflikte in der europäischen Renaissancearchitektur – eine methodische Skizze |
Debattenbeitrag | Queerness in den Kunstwissenschaften |
Stefan Gruhne | Queere Raumpraxis: Das Forum Queeres Archiv München als Gedächtnis- und Gefühlsspeicher |
Lunchtalks
Redebedarf. Lunchtalks des Ulmer Vereins
Montag, 24. April 2023, 13 bis 14 h
Looking after, Looking for. Queer-of-Color-Fotografie in postkolonialen Bildregimen
Gespräch zwischen Katrin Köppert (Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig) und Christopher A. Nixon
Das Medium Fotografie hat in seiner Geschichte sowohl zur Stigmatisierung und Stereotypisierung Schwarzer Körper als auch zu ihrer widerständigen Sichtbarkeit beigetragen. Fotoarbeiten von Zanele Muholi und Paul Mpagi Sepuya brechen beispielsweise mit cis- und heteronormativen Darstellungen und hinterfragen die Bildtraditionen wollüstig, die die Fotogeschichte prägen. Die zeitgenössische Queer-of-Color-Fotografie und ihre postkolonialen Bildregime sollen deshalb in dem gemeinsamen Gespräch zwischen Katrin Köppert und Christopher Nixon, in Form eines Foto-Rundgangs, zum Paradigma werden, an dem die Dekolonisierung des Sehens eingeübt wird.
Thema der Debattenbeiträge in den kritischen berichten ist 2023 "Queerness in den Kunstwissenschaften".
https://us06web.zoom.us/j/89509658458?pwd=T3BFM2ltRnBhTThSWTl3R0MyNnlPUT09
Katrin Köppert ist Kunst- und Medienwissenschaftler*in mit einem besonderen Schwerpunkt auf Gender-/Queer-Studies & Post-/Dekoloniale-Theorien. Seit Oktober 2019 hat Katrin Köppert die Juniorprofessur für Kunstgeschichte/ populäre Kulturen an der HGB Leipzig inne und vertrat im WiSe21/22 und SoSe 22 die Professur für Transformationen audiovisueller Medien unter besonderer Berücksichtigung von Gender/Queer Theory an der Ruhr Universität Bochum.
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Montag, 27. März 2023, 13 bis 14 h
Arbeitskreis Erste Generation Kunstgeschichte, Köln (Andrea Burkhard, Ida Colangelo, Undine Dömling und Gizem Gürbüz) und ArbeiterKind.de (Lisa Maria Dziobaka) im Gespräch mit Judith Utz und Henrike Haug
Wie offen ist die Kunstgeschichte – und wie einfach ist es für Menschen aus Nichtakademiker:innen-Haushalten, ein kunstwissenschaftliches Studium erfolgreich zu absolvieren, sich zu professionalisieren und erkennbar die Diskurse und den Kanon des Faches mitzugestalten? Der Ulmer Verein wird diesen Fragen im Gespräch mit ArbeiterKind.de und dem Arbeitskreis Erste Generation Kunstgeschichte nachgehen; uns interessiert dabei, welche Perspektiven und welches Wissen dem Fach in der Forschung und in der Vermittlung verloren gehen, wenn weiterhin bestehende strukturelle Hürden die Teilhabe und den Aufstieg von 'bildungsfernen' Menschen an und in den Museen und Universitäten erschweren. Der Disziplin Kunstgeschichte sollte in der Sichtbarmachung der Diskriminierungskategorie Klassismus eine aktivere Rolle als bislang zukommen, da sie über Sonderausstellungen, Sammlungsordnungen, Denkmaldiskurse uvm. die gemeinsame (Erinnerungs-)Kulturen prägt und dabei zu vielen Fragen wie etwa der Bildungs- und Gendergerechtigkeit Stellung beziehen kann.
https://us06web.zoom.us/j/83695811151?pwd=MnZhWXZCcHp5T2s0ZERwUjFtUkhXQT09
kritische berichte Heft 1.2023
Kunstgeschichte kommunizieren
Anlässlich des fünfzigjährigen Bestehens der Zeitschrift, die ab dieser Ausgabe im Open Access erscheinen wird, widmet sich das vorliegende Heft den gegenwärtigen und zukünftigen Formen und Bedingungen des kritischen kunst-, bild- und architekturwissenschaftlichen Arbeitens, Publizierens und Kommunizierens. Der Beitrag «‹A desire to create new contexts› – Queere Ansätze in der Kunstgeschichte» eröffnet die diesjährige Debatte zum Thema Queerness in den Kunstwissenschaften.
Redaktion der kritischen berichte / Vorstand des Ulmer Vereins (Hg.) | Kunstgeschichte kommunizieren. Editorial |
Maria Effinger | Kunstgeschichte kommunizieren? Aufgaben, Herausforderungen und Weiterenwicklungspotenziale beim elektronischen Publizieren im Open Access |
Beate Fricke / Katharina Böhmer | Politiken von Open Access. Neugründung eines (diamond / platin) Full Open Access-Journal: 21: Inquiries into Art, History, and the Visual – Beiträge zur Kunstgeschichte und visuellen Kultur |
Anita Hosseini | Freiheit und Diversitätskompetenz! Für bessere Arbeitsbedingungen in der (Kunst)Wissenschaft |
Eva-Maria Troelenberg | Im Delta. Offene Fragen zu den Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft |
Steffen Jäger | Diversität als Notwendigkeit. Kunsthochschulen müssen sich machtkritisch umstrukturieren – oder sie bleiben Teil des Problems |
Burcu Dogramaci | Architekturzeitschriften 2022 ff.: Über gestern, heute und morgen als Teil einer gegenwärtigen Gesellschaft publizieren |
Horst Bredekamp | Der Gründerkreis der kritischen berichte. Vierzehn Jahre Herausgeberschaft (1972–1986) |
Tom Holert | Kritische Kommunikation statt Kritik-Kommunikation |
Isabelle Lindermann | Kritische Kunstgeschichte kommunizieren |
Hanna Steinert | Feministische Kritik an und in der Wikipedia |
Debattenbeitrag | Queerness in den Kunstwissenschaften |
Susanne Huber / Daniel Berndt | «A desire to create new contexts» – Queere Ansätze in der Kunstgeschichte |
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Digitaltag Kunstgeschichte 2023: Nachhaltigkeit – online, Freitag, 24. März 2023, 9:30–17:00 Uhr
veranstaltet vom Deutschen Verband für Kunstgeschichte e.V., dem Ulmer Verein – Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e.V. und dem Arbeitskreis Digitale Kunstgeschichte
Nach dem Erfolg der gemeinsamen Digitaltagung des Deutschen Verbandes für Kunstgeschichte, des Ulmer Vereins und des Arbeitskreises Digitale Kunstgeschichte im Jahr 2021 führen wir 2023 erneut gemeinsam eine digitale Tagung durch, die sich einem aktuellen und dringlichen Thema zuwendet. Dieses Format soll neben die bewährten Tagungen in Präsenz treten und einen weiteren Personenkreis ansprechen, um den Austausch in der ganzen Breite unserer Disziplin zu befördern. Der Titel „Digitaltag“ steht dabei vor allem für die Form der Veranstaltung, bestimmt aber nicht die Inhalte – gleichwohl werden Themen aus dem Komplex Digitalisierung eine wichtige Rolle spielen. In diesem Jahr widmet sich der Digitaltag dem Thema Nachhaltigkeit. Wir diskutieren, wie es mit dem Anspruch auf Nachhaltigkeit in den Museen, in der universitären Lehre und in der Denkmalpflege bestellt ist, zu welchen neuen Inhalten und Formen diese Ziele führen und vor welchen Herausforderungen digitale Großprojekte, die Wissenschaftskommunikation und das Forschungsdatenmanagement stehen. Aber auch die Nachhaltigkeit von Ausbildungswegen wird in den Blick genommen.
ANMELDUNG
Eine Anmeldung ist kostenfrei bis zum 22. März 2023 über den Ticketshop auf der Seite https://kunstgeschichte.org/digitaltag-kunstgeschichte-2023/ möglich.
#DigiKg2023
PROGRAMM
9:15 Uhr | Öffnung des Meeting-Raums |
9.30–9:40 Uhr |
Grußworte |
I. PLENUM 09:40–11:10 Uhr |
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11:10–11:30 Uhr |
Pause Digitale Wissenschaftskommunikation und Nachhaltigkeit Lukas Fuchsgruber (Wiss. Mitarbeiter an der TU Berlin im Verbundprojekt „Museums and Society, Mapping the Social“, Berlin) Jacqueline Klusik-Eckert (Wiss. Mitarbeiterin am Heine Center for Artificial Intelligence and Data Science (HeiCAD) im Rahmen des Projekts „KI für alle“, Düsseldorf) Moderation: Angela Dreßen (Florenz) |
Dauerhaft prekär: Arbeitsbedingungen in allen Karrierestufen |
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Computer Vision und Kunstgeschichte: Überlegungen zu einer nachhaltigen Zusammenarbeit |
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12:30–13:30 Uhr III. Sektionen 13:30–14:30 Uhr |
Pause
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Zwischen citizen-science und open-content-policies: Wie nachhaltig ist Wikipedia? |
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14:30–15:00 Uhr IV Plenum 15:00–16:30 Uhr |
Pause Nichts von Dauer? Nachhaltigkeit in der Denkmalpflege Annika Büttner (Stellv. Leiterin der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Essen) |
16:30–17:00 Uhr | Bericht aus den Sektionen / Perspektiven / Diskussion Moderation: Kerstin Thomas (Stuttgart) |
(Stand: 06.03.2023, Änderungen vorbehalten)
Lunchtalks
Redebedarf. Lunchtalks des Ulmer Vereins
Der Ulmer Verein bietet seit 2021 ein digitales Forum für Diskussion und Austausch an: "Redebedarf. Lunchtalks des Ulmer Vereins". Einmal im Monat werden aktuelle Themen der kritischen Kunstgeschichte vorgestellt und diskutiert. Die Lunchtalks sollen der besseren Vernetzung von Studierenden und der in Hochschule, Museum oder als Selbstständige tätigen Kunsthistoriker:innen und Kulturwissenschaftler:innen dienen, ihren – und unseren – Fragen Raum bieten und zur Debatte anregen. Die Veranstaltungen dauern jeweils eine Stunde: 60 Minuten für einen kritischen und offenen Austausch, der die Community an einen gemeinsamen virtuellen Tisch bringt.
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Montag, 13. Februar 2023, 13 bis 14 h
Lehrformate erneuern! colophon. Magazin für Kunst und Wissenschaft
Team colophon (Magdalena Becker, Daniela Stöppel und Niklas Wolf) im Gespräch mit Henry Kaap und Franziska Lampe
“colophon. Magazin für Kunst und Wissenschaft” wurde 2021 von Magdalena Becker, Daniela Stöppel und Niklas Wolf als Kooperation zwischen dem Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität und der Akademie der Bildenden Künste München gegründet. Das Printmagazin “colophon” erscheint halbjährlich im Verlag Hammann von Mier, bisher zu den Themen „Display“, „Atlas“ und „Journalbild“. Die kommende Ausgabe widmet sich dem Thema “Palimpsest”. Ausführlicher hier: https://colophon-magazin.de
Im Februar-Lunchtalk diskutieren wir die Zeitschrift vor dem Hintergrund innovativer Lehrformate, welche Möglichkeiten das Projekt für studentische Partizipation bietet, welches Potenzial in der Zusammenarbeit zwischen den Institutionen Uni und Akademie steckt und welchen Aufgaben sich solche Kooperationen in Zukunft stellen müssen.
Dem Zoom-Meeting ohne Voranmeldung beitreten:
https://us06web.zoom.us/j/85017931035
Meeting-ID: 850 1793 1035
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#UlmerVerein #Redebedarf
Digitaltag Kunstgeschichte 2023: Nachhaltigkeit. Termin: Freitag, 24. März 2023, 9:30–17:00 Uhr (online)
Nach dem Erfolg der gemeinsamen Digitaltagung des Deutschen Verbandes für Kunstgeschichte, des Ulmer Vereins und des Arbeitskreises Digitale Kunstgeschichte im Jahr 2021 möchten wir 2023 erneut gemeinsam eine digitale Tagung durchführen, die sich einem aktuellen und dringlichen Thema zuwendet. Dieses Format soll neben die bewährten Tagungen in Präsenz treten und einen weiteren Personenkreis ansprechen, um den Austausch in der ganzen Breite unserer Disziplin zu befördern. Der Titel „Digitaltag“ soll dabei vor allem die Form der Veranstaltung bezeichnen, nicht die Inhalte bestimmen – gleichwohl werden Themen aus dem Komplex Digitalisierung eine wichtige Rolle spielen.
In diesem Jahr widmet sich der Digitaltag dem Thema Nachhaltigkeit. Wir diskutieren, wie es mit dem Anspruch auf Nachhaltigkeit in den Museen, in der universitären Lehre und in der Denkmalpflege bestellt ist, zu welchen neuen Inhalten und Formen diese Ziele führen und vor welchen Herausforderungen digitale Großprojekte, die Wissenschaftskommunikation und das Forschungsdatenmanagement stehen. Aber auch die Nachhaltigkeit von Ausbildungswegen wird in den Blick genommen.
Vorgesehen sind Experten/Expertinnen-Gespräche und Diskussionen im Plenum und in kleineren Arbeitskreisen.
Das genauere Programm und die Modalitäten der Teilnahme werden noch bekanntgegeben.
WICHTIGE ANKÜNDIGUNG
Verlagswechsel der kritischen berichte ab 2023
Zum 1. Januar 2023 erscheinen die kritischen berichte im Open Access und als Printausgabe bei arthistoricum.net (Universitätsbibliothek Heidelberg). Die bisherigen Abonnements mit arts + science Weimar werden nicht übernommen. Vielmehr müssen Abonnements zu den ab 1. Januar 2023 geltenden Konditionen (Einzelpreis 19,90 € plus Versand, Abopreis 79,60 € plus Versand) neu abgeschlossen werden.
Bei Fragen und zum Abschluss eines neuen print on demand Abonnements schreiben Sie bitte an abo@kritische-berichte.de. Für den verbindlichen Abschluss eines neuen Abos geben Sie bitte Liefer-, Rechnungs- und Emailadresse sowie die gewünschte Laufzeit (mind. 1 Jahr) an.
Neuerscheinung
kritische berichte Heft 4.2022
Neue kuratorische Strategien für alte Kunstsammlungen: Kunstwissenschaftliche Forschung als Basis für Outreach
Andreas Huth, María López-Fanjul y Díez del Corral | Statt einer Einleitung ... |
María López-Fanjul y Díez del Corral | Zeit für einen Wandel: wissenschaftliches Outreach und die deutschen Museen. Editorial 1 |
Andreas Huth | Diversifizieren. Zur Zukunft von Sammlungen vormoderner europäischer Kunst. Editorial 2 |
María Bolaños | In praise of indiscipline |
Camilla Goecke | Wer hat wen wie im Blick? Über das Blickregime in Junge Dame(n) vor dem Spiegel oder die Notwendigkeit von Interventionen und Perspektivwechseln in der Berliner Gemäldegalerie |
Catalina Heroven | Museumssammlungen im Weitwinkel betrachten |
Susanne Müller-Bechtel, Henrike Hans | Würzburger Studierende entwickeln Ideen für neue kuratorische Strategien im Ludwig Roselius Museum Bremen – ein Werkstattbericht |
Ayla Lepine | Crossing Borders, Building Communities: Orazio Gentileschi at the epicentre of Interfaith Dialogue |
Debattenbeitrag | Undisziplinierte Institutionen. Kanonfragen, Sichtbarkeiten, Akteur:innen |
»Ein Museum für die Stadtgesellschaft« Dr. Bora Akşen, Focke-Museum – Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte im Gespräch mit dem UV-Vorstand |
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Call for Papers. kritische berichte: Überschreibungen. Nationalgeschichte(n) im Denkmalensemble
Herausgeber: Julian Blunk, Karl-Franzens-Universität Graz / Avinoam Shalem, Columbia University New York.
Werden vergangene Ereignisse im Dienste ihrer Erinnerung durch eine Gegenwart in materielle (architektonische oder bildkünstlerische) Objekte übersetzt, dann vollzieht sich der Prozess einer interpretierenden Visualisierung des Vergangenen stets zweigleisig: Bilder vergegenwärtigen nicht nur historische Ereignisse, sondern werden selbst auf Basis eines jeweils als gültig erachteten Geschichtsmodells entworfen. Erinnerungsgemeinschaften generieren zunächst Modelle von den Ursachen, der Richtung und der Logik des Verlaufs der Geschichte als solcher, bevor sie aus diesen heraus Wesen, Bedeutung und Sinn der im konkreten Einzelfall zu erinnernden Ereignisse bemessen. Die Arbeit an der materiellen Vergegenwärtigung des Vergangenen beinhaltet somit immer auch die Arbeit an der Harmonisierung von historischen Ereignissen und Geschichtsmodellen, die ihrerseits historischen Dynamiken unterlegen sind.
Schauplätze bedeutender historischer Ereignisse oder Traumata als prädestinierte Orte initialer Denkmalstiftungen werden deshalb häufig zu topografischen Zentren umfänglicher architektonischer und bildkünstlerischer Ensemblebildungen. Diese Akkumulationen von Denkmälern sind gemeinhin geprägt von inneren Zäsuren und Widersprüchen, nicht selten setzt das Nebeneinander des Neuen und des Alten historischen Befreiungs- oder Überwindungserzählungen in Szene. Ungeachtet der mal bestätigenden, mal ergänzenden, mal modifizierenden oder mal negierenden Intentionen der späteren Ergänzungen setzt dabei jeder Eingriff in die am Orte bereits etablierten visuellen Codes komplexe Prozesse der semantischen Überschreibung des Gesamtensembles in Gang – was zu einer Art Palimpsest führt. Jede Ergänzung bezeugt einen Impuls zur kritischen Revision des Vorhandenen, jeder motivische oder stilistische Bruch kann einen Wertewandel erfahrbar machen. Während dabei das jeweils Ältere die räumlichen Koordinaten sowie das typologische, formalästhetische und ikonografische Vokabular, mitunter selbst noch die Argumente seiner späteren konzeptuellen Erweiterungen und Gegenbauten determiniert, ist es das jeweils jüngste Glied einer inszenatorischen Kette, dem die Deutungshoheit über die benachbarten Referenzwerke obliegt. Denkmalensembles sind als Zeugen eines fortgesetzten Ringens um Deutungshoheit deshalb stets mehr als die Summe ihrer Teile, insofern diese politische Evidenz und historische Lesbarkeit in erster Linie Relationskategorien verdanken. Denkmalensembles sind somit Folge komplexer Konstellationen interpretierender Instanzen und deren fortgesetztem Ringen um die Deutungshoheit über historische Ereignisse.
Das Themenheft möchte nach den Regeln der visuellen Vergegenwärtigung des Vergangenen als einem „reproduktiv modifizierten Gegenwartsbewusstsein“ (Edmund Husserl) fragen und dabei insbesondere die häufig von Brüchen und Zäsuren geprägten nationalstaatlichen Narrative in stark verdichteten Denkmal- und Architekturensembles in den Fokus nehmen. Gerade ein vergleichender Blick auf die mitunter kleinen oder peripher gelegenen, stets aber hochgradig kuratierten Landschaften können den Blick für die kommunikativen Strukturen schärfen, die den Prozessen der semantischen Überschreibung innewohnen:
Wie gelingt es Denkmalensembles, historische Zeitalter, Ereignisse und Intervalle, Gegenwart und Zukunft – etwa in Gestalt teleologischer Prospekte – zu synchronisieren? Wie werden gesellschaftliche Gründungsmythen, Eigengeschichten oder Zukunftsvisionen in ihren eigenen historischen Dynamiken im Denkmalverbund anschaulich? Wie gelingt es der politisierten Landschaft im Sinne Martin Warnkes, erdzeitliche Dimensionen geologischer Formationen in ihre Erzählungen zu integrieren und inwieweit lässt sich gerade bei gewachsenen Ensembles ein besonderer Fokus auf Werte wie Heimat oder Nation beobachten?
Wir bitten um Beiträge, die kleinere oder größere Denkmalensembles als repräsentationspolitische Brennpunkte und referenzielle Geflechte diskutieren und Phänomene nichtsprachlicher, visueller Re-Semantisierung des Alten durch spätere Ergänzungen in den Blick nehmen.
Textvorschläge können in Form eines Exposés (max. 2000 Zeichen auf Deutsch oder Englisch) mitsamt einer Kurzbiografie bis zum 15. Januar 2023 bei julian.blunk@uni-graz.at eingereicht werden. Ausgewählte Bewerber*innen werden bis zum 5. Februar 2023 informiert. Abgabefrist für die vollständigen Beiträge (max. 25.000 Zeichen) ist der 5. Juni 2023.
Neue Vorstandsmitglieder / Neue Beiratsmitglieder der kb
Auf der Mitgliederversammlung vom 7. November 2022 wurde der Vorstand des Ulmer Vereins neu gewählt. Der Vorstand setzt sich ab sofort zusammen aus den bisherigen Vorstandsmitgliedern Henrike Haug, Andreas Huth und Franziska Lampe sowie den neu gewählten Kandidat:innen Isabelle Lindermann, Christopher A. Nixon und Judith Utz. Die Mitglieder wünschen den sechs Kolleg:innen eine gute Vorstandsarbeit. Der Vorstand ist wie bisher unter der Emailadresse zu erreichen.
Ann-Kathrin Hubrich und Yvonne Schweizer scheiden nach sieben Jahren Tätigkeit aus dem Vorstand aus. Die Mitglieder danken den beiden für ihr Engagement.
Auf der Mitgliederversammlung wurde zudem die Aufnahme dreier neuer Mitglieder in den Beirat der kritischen berichte beschlossen. Wir begrüßen Matthias Bruhn, Beate Fricke und Änne Söll im Beirat.
Call for Papers
102. KSK in Bonn
Vom 9. bis zum 12. Februar 2023 findet der 102. Kunsthistorische Studierendenkongress (KSK) zum Thema "Ursprünge" in Bonn statt. Der KSK ist ein von Studierenden für Studierende durchgeführter Kongress und wird seit 1969 ausgetragen. Seit einigen Jahren findet er jedes Semester in wechselnden Städten im deutschsprachigen Raum statt.
Der Call for Papers für Vorträge und Workshops ist hier veröffentlicht. Noch bis zum 21.12. können Vorschläge eingereicht werden.
Neue AG-Gründung
AG edk (ende der kunstgeschichte)
Wir heißen die Initiative edk (ende der kunstgeschichte) neu als Arbeitsgemeinschaft unter dem Dach des Ulmer Vereins willkommen!
edk ist eine seit 2019 bestehende Initiative von Studierenden und Graduierten, die sich für eine kritische Erneuerung der Kunstgeschichte einsetzt. Die gleichnamige AG hat sich 2022 gegründet. Mehr Informationen zur AG finden sich hier.
AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft (AG AK)
Umfrage zu Arbeitsbedingungen
Liebe Kolleg:innen,
der letzte Kunsthistoriker:innen-Tag hat wieder einmal deutlich gemacht: Es gibt keine belastbaren Zahlen zu den diversen Arbeitsbedingungen in unserem Bereich. Daher hat die AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft (AG AK) – eine Initiative am Ulmer Verein – einen Fragebogen erarbeitet, der genau jene Zahlen erhebt: https://www.survey3.uni-koeln.de/index.php/851429?lang=de
Mit dieser Umfrage soll eine verlässliche Datengrundlage geschaffen werden, um für ein Ende der Befristungspolitik und faire Beschäftigungsverhältnisse in allen kunstwissenschaftlichen Berufsfeldern eintreten zu können. Daher brauchen wir eine möglichst groß und aussagekräftige Teilnehmer:innenzahl. Bitte nehmen Sie sich gute 15 Minuten Zeit, um die Fragen zu beantworten und leiten Sie sie an ihre Kolleg:innen weiter – sehr gerne auch an jene, die schwer über institutionelle Verteiler erreichbar sind. Sie helfen uns allen damit.
Herzlichen Dank & herzliche Grüße,
AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft
AGs des Ulmer Vereins
Eine wichtige Säule der Vereinstätigkeit sind unsere Arbeitsgruppen. In derzeit acht AGs kooperieren Kunstwissenschaftler:innen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Mitglieder des UV und weitere Interessierte können per Email mit einer bestehenden AG in Kontakt treten.
Solidaritätsnotiz mit Berliner Postdocs
Stellungnahme zur Novelle des Berliner Hochschulgesetzes
Die AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft im Ulmer Verein hat gemeinsam mit dem Netzwerk für gute Arbeit in der Wissenschaft eine Stellungnahme zur universitären Reaktion auf die Novelle des Berliner Hochschulgesetzes verfasst.
mehr11.-13. November 2021
Klick! Kooperation, Kompetenz, Sichtbarkeit. Kunstwissenschaften und Wikipedia
11.-13. November 2021 // Abenddiskussion + Online-Werkstatt
Weit über 1.3 Millionen Seitenaufrufe gibt es pro Tag in der deutschen Wikipedia. Die dort vorhandenen Einträge sind bei der Suche nach Informationen im Netz oft die erste Anlaufstelle – und häufig sogar die einzige. Die von zehntausenden freiwilligen Autor:innen verfassten Wikipedia-Artikel bilden – aus unterschied-lichsten Perspektiven – Wissen ab, reproduzieren und vernetzen es. Zu den inzwischen 2,6 Millionen deutschsprachigen Einträgen gehören auch zahlreiche Artikel über Bau- und Kunstwerke, Künstler:innen, kunstwissenschaftliche Fachbegriffe und Kunsthistoriker:innen. Wikipedia-Informationen formen so das Bild unserer Disziplin, ihrer Wissensbereiche, Methoden und Forschungsobjekte mit. In Anbetracht dieser Realität ist es höchste Zeit, dass die Kunstwissen-schaften die Online-Enzyklopädie als Arbeitsinstrument und wichtiges Medium der Wissenskommunikation anerkennen und reflektieren – und sich aktiv einbringen. Hierzu soll kuwiki. AG Kunstwissenschaften + Wikipedia, eine vom Ulmer Verein, dem Verband Deutscher Kunsthistoriker und dem AK Digitale Kunstgeschichte unterstützte Initiative, beitragen. In ihr arbeiten seit Frühling 2021 Kunsthistoriker:innen und Wikipedianer:innen (sowie Kolleg:innen, die beides sind) zusammen, um Expertise zu bündeln, die Zahl und Qualität der kunstwissenschaftlichen Einträge zu erhöhen und neue Formen der Kollaboration zu entwickeln.
Konferenz-Hashtag
#kuwiki2021
Fragen von Kunst- und Kulturwissenschaftler:innen vor der Bundestagswahl 2021
In wenigen Tagen ist Bundestagswahl. Noch ist offen, welche Koalition die nächste Regierung bilden wird, aber klar ist schon jetzt: Auch die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft bedürfen entschlossener Reformen; vor allem das Befristungsunwesen muss ein Ende finden.
Auf Initiative der AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft haben sich die AG, der Vorstand des Ulmer Vereins und der Arbeitskreis Provenienzforschung e.V.mit entsprechenden Fragen an die Bundestagsfraktionen gewandt. Gebeten wurde um bündige Antworten in jeweils ein bis drei Sätzen. Nachfolgend geben wir die Antworten der Parteien in dem Wortlaut und in der Länge wieder, wie sie uns erreicht haben – unabhängig davon, wie konkret auf die gestellte Frage eingegangen wurde.
Die Parteien sind in alphabetischer Ordnung aufgeführt. Die CDU hat in ihrer Antwort nicht nach den einzelnen Fragen unterschieden, weshalb wir ihr Statement an das Ende des Dokuments gesetzt haben.
Ulmer Verein – Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften e.V.
AG Arbeitsbedingungen Kunstwissenschaft im Ulmer Verein
AK Provenienzforschung e.V.
Informiert Euch, solidarisiert Euch, organisiert Euch!
Erklärung gegen die Prekarisierung von Wissenschaftler:innen
Der Ulmer Verein – Verband für Kunst- und Kulturwissenschaften, die Arbeitsgruppe Arbeitsbedingungen in den Kunstwissenschaften im Ulmer Verein und die Redaktion der kritischen berichte begrüßen und unterstützen die Erklärung von Wissenschaftsverbänden zur Prekarität wissenschaftlicher Laufbahnen und zu #ichbinhanna sowie die damit verbundene Forderung, das Wissenschaftszeitvertragsgesetz abzuschaffen und die Grundfinanzierung der Universitäten endlich zu stärken.
mehrSammelband
Publikation der AG Kunsthistorikerinnen vor 1970
Kunsthistorikerinnen 1910-1980. Theorien, Methoden, Kritiken